Als ich vor 50 Jahren anfing zu fotografieren war die Standardempfindlichkeit eines Filmes 18 DIN / 50 ASA. Das entsprach der heutigen Angabe ISO 50. Im großen Ganzen wurde damals noch schwarzweiß fotografiert.
Ich verwendete meistens einen Film mit ISO 125 (Ilford FP3, später FP4); der Fotograf, bei dem ich meistens kaufte und entwickeln ließ, riet aber - wegen der Feinkörnigkeit - zu einer geringeren Empfindlichkeit.
In Farbe fotografierte mein Vater (und ab 1968 ich selbst) auf Diafilm mit ISO 50 (überwiegend Agfacolor CT 18).
Erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es zunehmend Filme mit ISO 100; in Schwarz-Weiß schließlich bis etwa 1000. Der erste Farbfilm mit ISO 400 kam 1977. Ich verwendete diesen bei der Silberhochzeit meiner Eltern, weil das Blitzgerät kaputt war. Diese Bilder wurden aber - wahrscheinlich, weil der Film falsch entwickelt wurde - sehr schlecht.
1983 kam der erste Farbfilm mit der damals extrem hohen Empfindlichkeit von ISO 1000 heraus. Er war aber in der Tat sehr grobkörnig und brachte schlechte Farben. Ich habe einige wenige Fotos, die ich mit diesem Film gemacht habe. Diese lagen in der Qualität etwa bei heutigen Fotos, die mit einer einfachen Spiegelreflex und ISO 3200 - 6400 gemacht werden. Aber: Bei schlechtem Licht immerhin eine Möglichkeit, überhaupt ohne Blitzgerät zu fotografieren.
Zum Schluss der Entwicklung analoger Kameras und Filme um das Jahr 2000 gab es wohl auch Spezialfilme mit Empfindlichkeiten über ISO 1000; damit habe ich jedoch keine Erfahrungen mehr gemacht.
Insgesamt war festzustellen, dass die Qualität und die Empfindlichkeit analoger Filme zwischen 1995 und 2005 (etwa) am besten war. Danach wurde diese Technik vom Siegeszug der Digitalkameras überholt und die Qualität mindestens der preisgünstigen Filme ließ extrem nach. Das war für mich ein wesentlicher Grund, ab 2007 auf digitale Fotos - denen ich anfangs sehr skeptisch gegenüber stand - umzusteigen.